Testo: Udo Jürgens. Ihr Lieben Daheim.
Als ich zum letzten Mal euch sah,
da wurde mir auf einmal klar,
das Bild hangt zwischen euch und mir ein wenig schief.
Seit langerem fuhle ich es schon,
ich bin doch schlie?lich euer Sohn,
drum schreib ich diesen Brief:
Ihr Lieben daheim,
dies mu? ich euch sagen,
denn soviele Fragen,
die lasten auf mir.
Die Jahre sind dahingerannt,
ich nahm mein Leben in die Hand,
bereit zu zahlen fur das Ziel
den hochsten Preis.
Ein wenig Pech, ein wenig Gluck
man kennt nur Arbeit, kein Zuruck.
Ihr sagtet oft: Spann' doch mal aus!
Ja, ja, ich wei?.
Sowenig Zeit fur Frau und Kind,
die wohl zu kurz gekommen sind.
Und euren vorwurfsvollen Blick,
den seh' ich wohl.
Als ich ein Kind, war es nicht weit,
ihr hattet immer fur mich Zeit,
drum wei? ich heut' nicht recht,
wie ich's erklaren soll.
Ihr habt ein Leben vorgelebt,
gemeinsam, wie's in Buchern steht,
trotz Krieg und einer Welt,
die um euch birst und bricht.
Glaubt mir, wir haben's auch probiert,
und spater haben wir kapiert,
wie euere Ehe, so ist unsre nicht.
Ihr Lieben daheim,
dies will ich euch sagen,
denn all diese Fragen,
die lasten auf mir.
Und denk' ich heut' daruber nach,
warum so manches mir zerbrach,
glaub' ich: vielleicht ging es uns
manchmal viel zu gut.
Man denkt zu sehr an sich allein,
teilt nur fur sich sein Leben ein,
wer anders als die andern ist,
ja der braucht Mut.
Sich nur an Feiertagen sehn,
was hei?t denn da schon sich verstehn
und nur mit Freundlichkeiten
taut man auch kein Es.
Schlie?lich sieht doch wohl jeder ein:
es ist kein Verdienst, junger zu sein,
aber auch alt sein hei?t nicht,
da? man alles wei?.
Vor Jahren gings uns manchmal schlecht,
und kampften wir fur unser Recht,
da waren wir zusammen eins
im Sturm der Zeit.
Drum la?t uns wieder vorwarts schaun'n
und zwischen uns die Brucke bau'n,
ich brauche euch und euren Rat
auch heut'.
Ihr Lieben daheim,
dies wollt' ich euch sagen,
denn all diese Fragen,
die lasten auf mir.
Ihr Lieben daheim...
da wurde mir auf einmal klar,
das Bild hangt zwischen euch und mir ein wenig schief.
Seit langerem fuhle ich es schon,
ich bin doch schlie?lich euer Sohn,
drum schreib ich diesen Brief:
Ihr Lieben daheim,
dies mu? ich euch sagen,
denn soviele Fragen,
die lasten auf mir.
Die Jahre sind dahingerannt,
ich nahm mein Leben in die Hand,
bereit zu zahlen fur das Ziel
den hochsten Preis.
Ein wenig Pech, ein wenig Gluck
man kennt nur Arbeit, kein Zuruck.
Ihr sagtet oft: Spann' doch mal aus!
Ja, ja, ich wei?.
Sowenig Zeit fur Frau und Kind,
die wohl zu kurz gekommen sind.
Und euren vorwurfsvollen Blick,
den seh' ich wohl.
Als ich ein Kind, war es nicht weit,
ihr hattet immer fur mich Zeit,
drum wei? ich heut' nicht recht,
wie ich's erklaren soll.
Ihr habt ein Leben vorgelebt,
gemeinsam, wie's in Buchern steht,
trotz Krieg und einer Welt,
die um euch birst und bricht.
Glaubt mir, wir haben's auch probiert,
und spater haben wir kapiert,
wie euere Ehe, so ist unsre nicht.
Ihr Lieben daheim,
dies will ich euch sagen,
denn all diese Fragen,
die lasten auf mir.
Und denk' ich heut' daruber nach,
warum so manches mir zerbrach,
glaub' ich: vielleicht ging es uns
manchmal viel zu gut.
Man denkt zu sehr an sich allein,
teilt nur fur sich sein Leben ein,
wer anders als die andern ist,
ja der braucht Mut.
Sich nur an Feiertagen sehn,
was hei?t denn da schon sich verstehn
und nur mit Freundlichkeiten
taut man auch kein Es.
Schlie?lich sieht doch wohl jeder ein:
es ist kein Verdienst, junger zu sein,
aber auch alt sein hei?t nicht,
da? man alles wei?.
Vor Jahren gings uns manchmal schlecht,
und kampften wir fur unser Recht,
da waren wir zusammen eins
im Sturm der Zeit.
Drum la?t uns wieder vorwarts schaun'n
und zwischen uns die Brucke bau'n,
ich brauche euch und euren Rat
auch heut'.
Ihr Lieben daheim,
dies wollt' ich euch sagen,
denn all diese Fragen,
die lasten auf mir.
Ihr Lieben daheim...
Udo Jürgens
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