Testo: Vogelfrey. Wiegenfest. Belsazar.
[M/T: C. Plunnecke, J. Schmidt/H. Heine]
Die Mitternacht zog naher schon
In stiller Ruh' lag Babylon
Nur oben in des Konigs Schloss
Da flackert's da larmt des Konigs Tross
Dort oben in dem Konigssaal
Belsazar hielt sein Konigsmahl
Die Knechte sa?en in schimmernden Reihen
Und leerten die Becher mit funkelndem Wein
Es klirrten die Becher es jauchzten die Knecht'
So klang es dem storrigen Konige recht
Des Konigs Wangen leuchten Glut
Im Wein erwuchs ihm kecker Mut
Und blindlings rei?t der Mut ihn fort
Und er lastert die Gottheit mit sundigem Wort
Brustet sich frech und lastert wild
Die Knechtenschar ihm Beifall brullt
Der Konig rief mit stolzem Blick
Der Diener eilt und kehrt zuruck
Er trug viel gulden Gerat auf dem Haupt
Das war aus dem Tempel Jehovas geraubt
Der Konig ergriff mit frevler Hand
Einen heiligen Becher gefullt bis am Rand
Er leert ihn hastig bis auf den Grund
Und rufet laut mit schaumendem Mund
Jehova dir kund' ich auf ewig Hohn
Ich bin der Konig von Babylon
Doch kaum das grause Wort verklang
Dem Konig ward's heimlich im Busen bang
Das gellende Lachen verstummte zumal
Es wurde leichenstill im Saal
Und sieh und sieh an wei?er Wand
Da kam's hervor wie Menschenhand
Und schrieb und schrieb an wei?er Wand
Buchstaben von Feuer und schrieb und schwand
Und sieh und sieh an wei?er Wand
Da kam's hervor wie Menschenhand
Und schrieb und schrieb an wei?er Wand
Buchstaben von Feuer und schrieb und schwand
Der Konig stieren Blick's da sa?
Mit schlotternden Knie'n und totenblass
Die Kneschtenschar sa? kalt durchgraut
Und sa? gar still gab keinen Laut
Die Magier kamen doch keiner verstand
Zu deuten die Flammenschrift an der Wand
Belsazar ward aber in selbiger Nacht
Von seinen Knechten umgebracht
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