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Testo: Vogelfrey. Wiegenfest. Blutgericht.


[M/T: J. Schmidt/H. Heine, Trad.]

O euer Geld und euer Gut
Das wird dereinst zergeh'n
Wie Butter an der Sonne Glut
Wie wird's um euch dann steh'n

Im duster'n Auge keine Trane
Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zahne
Deutschland wir weben dein Leichentuch
Wir weben hinein den dreifachen Fluch

Ein Fluch dem Gotte zu dem wir gebeten
In Winterskalte und Hungersnoten
Wir haben vergebens gehofft und geharrt
Man hat uns geafft gefoppt und genarrt

O euer Geld und euer Gut
Das wird dereinst zergeh'n
Wie Butter an der Sonne Glut
Wie wird's um euch dann steh'n
Wir weben

Ein Fluch dem Konig dem Konig der Reichen
Den unser Elend nicht konnte erweichen
Der den letzten Groschen von uns erpresst
Und uns wie Hunde erschie?en lasst
Ein Fluch dem falschen Vaterlande
Wo nur gedeihen Schmach und Schande
Wo jede Blume fruh geknickt
Wo Faulnis und Moder den Wurm erquickt

O euer Geld und euer Gut
Das wird dereinst zergeh'n
Wie Butter an der Sonne Glut
Wie wird's um euch dann steh'n
Wir weben

Das Schiffchen fliegt der Webstuhl kracht
Wir weben emsig Tag und Nacht
Alt-Deutschland wir weben dein Leichentuch
Wir weben hinein den dreifachen Fluch

O euer Geld und euer Gut
Das wird dereinst zergeh'n
Wie Butter an der Sonne Glut
Wie wird's um euch dann steh'n
Ihr seid die Quelle aller Not
Die hier den Armen drucket
Ihr seids die ihr das trock'ne Brot
Noch vor dem Munde rucket

O euer Geld und euer Gut
Das wird dereinst zergeh'n
Wie Butter an der Sonne Glut
Wie wird's um euch dann steh'n
Ihr Schurken all ihr Satansbrut
Ihr hollischen Kujone
Ihr fresst der Armen Hab und Gut
Und Fluch wird euch zum Lohne
Wir weben

Wir weben
Vogelfrey